Diese Seite drucken

Diskriminierung im Alltag

Von Ines Neumannojc Donnerstag, 18. April 2019

Z Barlinja/Berlin. Eine rassistische Bemerkung auf einem Formblatt für Wohnungssuchende sorgte in der vergangenen Woche für heftige Kritik an der Wohnungsgenossenschaft (WGH) Hameln.

Einer 68-Jährige wurde von der WGH eine Bescheinigung über eine vergebliche Bewerbung auf eine Zweizimmerwohnung übersandt. Neben den persönlichen Daten stand nicht nur der Satz „Es liegen derzeit keine Angebote vor“, sondern auch die Bemerkung „1 Pers.; leichter Zigeunereinschlag; besser nichts anbieten“ – offenbar ein interner Vermerk, der nicht nach außen dringen sollte.

Die Hamelerin hatte ihre Mutter und andere Familienmitglieder, in der NS-Herrschaft als „Zigeuner“ verfolgt, verloren.

Der Fall zieht größere Kreise. Denn nun haben viele Sinti und Roma das schwarz auf weiß, was viele vermuten, aber nur selten belegen können: Auch acht Jahrzehnte nach der Verfolgung der Minderheit durch die Nationalsozialisten werden sie in Deutschland weiterhin benachteiligt.

(0 )
Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten