Kostbare Filmaufnahmen: Johannis- und Stollenreiten in der Niederlausitz

Von Daniel Kubik Mittwoch, 18. April 2018
Frauen kleiden den Johannis ein. Foto: Chóśebuski festiwal pódzajtšnoeuropskego filma / Załožba za serbski lud

Für die Niederlausitz von besonderem Interesse sind Filmaufnahmen, die vom Institut für sorbische Volksforschung zu DDR-Zeiten in Auftrag gegeben wurden. Diese Einrichtung war die Vorgängerinstitution des Sorbischen Instituts (serbski institut). Die aufgezeichneten Bräuche werden jeweils nur noch in ihrem jeweiligen Dorf ge­pflegt.

Johannisreiten, Casel / Jańske rejtowanje, Kózle (18.6.1961)

Stollenreiten, Neu Zauche / rejtowanje wó kołac, Nowa Niwa (06.08.1961)

Das Johannisreiten findet um den 24. Juni in Casel bei Drebkau statt. Heute wird es vom dortigen Traditionsverein veranstaltet. Im Zusammenhang mit dem Geburtstag von Johannes dem Täufer und der Sommersonnenwende werden heidnische und religiöse Bräuche gepflegt. Der Johannistag ist ein wichtiger Tag im bäuerlichen Kalender. Anhand der Wetterlage sollen die Erträge der Ernte vorausgesagt werden. Das spiegelt sich in Bauernregeln wider.

– An Johanni trocken und warm, das macht keinen Bauern arm. – Regnet’s am Johannistag, regnet es danach noch 14 Tag. – Wie das Wetter zu Johanni war, so bleibt es viele Tage gar.

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