Matthäus Marusch war ein geschäftstüchtiger Sorbe. Als Soldat im Ersten Weltkrieg verlor er ein Bein. Versehrt kehrte er heim nach Mühlrose. Mit Ehefrau Emma gründete er 1925 das Gasthaus „Zur Erholung“. „Lange kämpfte er um die Gewerbe-Erlaubnis. Behörden prüften genau. Im Ort gab es bereits das Gasthaus Lohr“, erzählt Wolfgang Martin (63) in Mühlrose über den Großvater väterlicherseits seiner Frau Reinhild (64). „Matthäus war Glasmacher, im Nebenerwerb Landwirt.“
Offen zeigte er sich stets für Kultur und Sport. Bald traf sich der Mühlroser Radfahrverein „Stern“ regelmäßig im Gasthaus. Im Saal gab es sogar Kunst-Radfahren. Immer belebter und beliebter wurde die Gaststät-te. 1927 entstand ein neuer Saal. 1934 folgte das Schlachthaus. Hier gab es nun öfter Wellfleisch und deftige Grützwurst und Semmelwurst. Matthäus‘ Sohn Arthur bereitete sie zu. „Durch den neuen Saal stieg der Umsatz“, so Wolfgang Martin. „Hier fand nicht nur Tanz statt. Hier erfreuten auch Fischerfeste und Theaterstücke.“