Hörlitz/Wórlica. Ein Bauer hatte zwei Söhne. Wem sollte er eines Tages sein Gut vererben? Drei Prüfungen gibt er den Söhnen auf. Sie sollen einen kostbaren Ring, ein Tuch und einen selbstgebackenen Kuchen von ihren Bräuten bringen. Im sorbischen Märchen „Goldengütlein“ – nacherzählt und illustriert von Měrćin Nowak-Njechorński – geschehen Wunder. „Der Held muss Prüfungen durchlaufen. Besteht er sie, wird er dafür belohnt. Gerade das prägt die slawischen Märchen. Es sind echte, klassische Zaubermärchen. Ihnen bin ich besonders zugeneigt“, meint Ute Fisch (74) aus Hörlitz bei Senftenberg (Niederlausitz). Seit 1990 ist sie Märchenerzählerin. Sie engagiert sich in der Europäischen Märchengesellschaft. Insgesamt 216(!) Märchen, Sagen und Schwänke aus aller Welt kann sie auswendig und kreativ wiedergeben.