Von 1798 stammt die Truhe aus Kiefernholz. „Da waren früher Hirse, Hafer und Mehl drin. Die Truhe stand ursprünglich in der Windmühle meines Urgroßvaters. Das war auf Scholzes Hügel (Šołcic góra) im Dorf“, erzählt Hanzo Mrosk (85). Mit dem Wacholder-Baum, der Scheune und dem Garten verbindet er Kindheitserinnerungen. Er gehört zu den wenigen verbliebenen sorbischen Muttersprachlern in Trebendorf. Bei Ostwind hört er den nahen Tagebau Nochten.
Die Großmutter väterlicherseits, Maria Mrosk (1884-1930) ging täglich in Tracht. Ihr Mann Hanzo war Stellwerker bei der Eisenbahn. Knapp fünf Hektar Feld, Wiese und Wald gehörten ihnen. Sie bauten Roggen, Kartoffeln, Hafer, Buchweizen und Leinen an. Roggen, Hirse und Buchweizen gediehen gut auf dem sandigen Boden. Die Kartoffeln dienten als Pellkartoffeln zum Essen und als Futter für die Tiere. Aus dem Roggen buken die Großeltern Brot, der Hafer war Futter für die Pferde. Aus Buchweizen kochten sie Grütze und den Leinsamen brachten sie in die Spremberger Ölmühle zum Leinöl schlagen. Aus acht Pfund Leinsamen entstand etwa ein Liter Öl.