Raddusch/Raduš. Mit der zugespitzten Frage „Raddusch bald ohne Wasser?“ könnte mit voller Berechtigung auch weiter fragen: Spreewald ohne Wasser? Oder: Berlin ohne Wasser? Diese von keinem gewollte, aber sehr reale Zukunftsvision treibt die Akteure an, die Natur und deren Wirkmechanismen bei allem zukünftigen Tun mit „ins Boot“ zu holen, allen Menschen die Augen zu öffnen – nicht nur den Betroffenen, den Radduschern, den Spreewäldern oder den Berlinern. Junge Berliner Wissenschaftler:innen und Künstler:innen haben am letzten Septemberwochenende im Radduscher Hafen gezeigt, wie das gehen könnte.
Der Radduscher Hafen zeigte sich zwei Tage mal etwas anders: Rudel, die nachts leuchteten, steckten einen imaginären Raum von zehn mal zehn Metern in Breite, Höhe und Tiefe ab – in diesem Würfel wurde das Leben an und in der Spree dargestellt. Wassermikrofone haben Geräusche aufgenommen, die über Kopfhörer abgehört werden konnten. Für viele eine völlig neue Erkenntnis: Wasser redet, es kommuniziert und ist längst nicht das „stille Wasser“, für das es von vielen gehalten wird.