Die Anthologie „Prěni raz“, unlängst herausgegeben von Marka Maćijowa im Domowina-Verlag, vereint insgesamt zehn Kurzgeschichten von genauso vielen, teils bereits gestandenen, teils recht jungen Autoren. Thematisch behandeln sie auf sehr unterschiedliche Weise allerlei „erste Male“, wobei es neben der Liebe auch um Emanzipation, Identität und Selbstfindung sowie Schmerz, Schuld und Verlust geht. So beschreibt etwa Měrka Mětowa, nach deren Beitrag das Buch benannt wurde, den zähen Prozess der Integration aus der Sicht zweier Kinder, die mit ihren Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schlesien vertrieben wurden und nach einer kurzen Zeit in der Lausitz eine neue Heimat im Sudetenland finden müssen. Andreja Chěžcyna, die sich der wohl modernsten Sprache dieser Sammlung bedient, zeigt auf, dass Computerspiele nicht ausschließlich der Jugend vorbehalten sind. Lubina Hajduk-Veljkovićowa und – in teils angenehm altmodischem Duktus – Měrćin Wjenk lassen ihre Protagonisten in die Welt der Phantastik eintauchen.