Bautzen/Budyšyn. Spielerisch erwerben die Kinder von zwei bis sechs Jahren Sorbisch, tauchen ganztägig in die Sprache ein. „Zu Beginn gab es viele Zweifel, doch wir hatten genug Ausdauer und einen langen Atem“, unterstreicht Ludmila Budarjowa, Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins, 20 Jahre nach dem Start des Sprachkonzepts Witaj. Mit zwölf Kindern begann die Kindertagesstätte „Mato Rizo“ in Sielow bei Cottbus im März 1998 damit. Ende 2017 waren es 48 Mädchen und Jungen. Nach der Methode der Immersion erwerben sie heute die sorbische Sprache.
Nowy Casnik: Welchen Ursprung hatte das Witaj-Projekt?
Ludmila Budarjowa: Eine Schule im bretonischen Brest (in Frankreich) nahm vor 25 Jahren Kontakt mit der sorbischen Schule in Panschwitz-Kuckau auf. Dadurch erfuhren die Sorben vom Projekt „Diwan“. Es heißt übersetzt „Keim“. Seit 1977 gelingt dank ihm die Wiederbelebung der bretonischen Sprache in Kindergärten und in Schulen.
Wer waren die Vorreiter?